Fast wie ein richtiges Orchester
Bereits nach Wochen spielt die Bläserklasse der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule erfolgreich zusammen
Von Carolin Merkel,
30. November 2016
Seit diesem Schuljahr gibt es an der SSG in Dillingen eine Bläserklasse. Was die Jungs und Mädchen dort bisher gelernt haben, brachten sie nun zu Gehör. Schulleiterin Ruth Breuer war begeistert.
„Das hat mir sehr gut gefallen! Ich hätte nicht gedacht, dass ihr schon so gut zusammenspielen könnt“, erklärt Ruth Breuer, Schulleiterin der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule in Dillingen, nachdem der letzte Ton im Musiksaal verklungen ist. Der kam von den Schülern der ersten Bläserklasse der Gemeinschaftsschule und ließ sich schon überaus harmonisch an. Breuer spart nicht an Lob und Beifall für die Fünftklässler. Die spenden ihrerseits ebenfalls Applaus für die Schulleiterin, zeigen ihre Freude darüber, dieses musikalische Angebot an ihrer Schule nutzen zu können.
Seit dem laufenden Schuljahr gibt es an der SSG in Dillingen das Angebot einer Bläserklasse. Nach Besuchen an anderen Schulen, die bereits Erfahrung mit dem zusätzlichen Musikunterricht haben, erklärt Breuer, gab sie grünes Licht, nachdem ein passendes Konzept für die Schule erstellt war. Die Voraussetzungen an ihrer Schule, sagt sie, sind äußerst gut. „Wir haben mehrere Kollegen, die zwar selbst nicht Musiklehrer sind, aber musikalisch sehr erfahren und aktiv sind. Die waren sofort bereit, sich in der Bläserklasse einzubringen“, sagt sie. Einen weiteren großen Vorteil sieht sie im Ganztagsbetrieb. „Insgesamt ist die Schulzeit viel entzerrter, die Arbeitsgemeinschaften für die Bläserklasse sind einfach der Instrumentalunterricht und die Orchesterprobe“, erklärt sie.
Mit ins Boot holte die Schulleitung den Musikverein Dillingen-Pachten, der bereits viel Erfahrung mit der Ausbildung von Musikernachwuchs hat. „Wir stellen drei Instrumentallehrer als Kooperationspartner“, sagt Florian Nilius, Vorsitzender des Vereins.
Jeder durfte frei wählen
Doch nicht nur der Unterricht, sagt die Schulleiterin, auch die Ausstattung, musste im Vorfeld geklärt werden. Hier fand die Schule mit der Firma Musik plus Service aus Saarbrücken den geeigneten Kooperationspartner. „Alle zusammen gingen dann beim Tag der offenen Tür an den Start und wir konnten tatsächlich 26 Anmeldungen verzeichnen“, erklärt Breuer.
Für die 13 Jungen und 13 Mädchen, die sich verbindlich auf fünf Jahre zur Bläserklasse angemeldet hatten, begann nach den Ferien die Qual der Wahl. Im Rahmen eines Instrumenten-Karussells durfte jedes Kind Wunschinstrumente notieren. „Jeder durfte frei wählen, keiner wurde gezwungen und wir haben dennoch eine tolle Zusammenstellung“, freut sich Jan Michels, Klassenlehrer der Bläserklasse. Der elf Jahre alte Florian aus Körprich hatte sich gleich für die Tuba entschieden, findet das Instrument, aber auch seine Klasse richtig cool. Die gleichaltrige Emilie aus Dillingen hatte alle Instrumente ausprobiert, „Klarinette kam aber nicht in Frage, das ist so typisch Mädchen“, sagt sie und entschied sich für das Euphonium. Mit all den Partnern freut sich Ruth Breuer besonders darüber, dass die Bläserklasse von Eltern auch zu finanzieren ist. „Für 40 Euro im Monat erhalten die Kinder Unterricht, finanzieren ihr Instrument im Mietkauf, haben eine Versicherung, und die Wartung ist auch noch dabei“, sagt sie.
Eventuell eine zweite Klasse
Die Schulleiterin ist überzeugt davon, dass Musizieren die Konzentration erhöht und bessere schulische Leistungen zur Folge hat. „Ich stelle aber auch fest, dass diese Klasse einen viel stärkeren Gemeinschaftssinn entwickelt hat“, ergänzt Michels. Ruth Breuer hofft, auch im kommenden Schuljahr eine weitere Bläserklasse einzurichten, „Wir werden am Tag der offenen Tür mit unseren Schülern kräftig dafür werben.“.