Struthof-Fahrt der Jahrgangsstufe 9

Ende November fuhren die Klassen 9e, 9ef1, 9ef2 und 9f der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule, ins ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass. Die regelmäßig mit den neunten Klassen durchgeführte Exkursion in Begleitung erfahrener Gedenkstättenpädagoginnen und -pädagogen der Evangelischen Arbeiterjugend Saar war ein bedrückendes, aber auch eindrucksvolles Erlebnis für alle Beteiligten.
Schüler Noah Krämer berichtet:
Auf der Hinfahrt im Bus haben unsere Reiseführer schon viel von der Geschichte des KZ erzählt. Als wir ankamen, war unser erstes Ziel eine geheime Tötungsstelle, in der für Geld Ermordungen vollführt wurden. Danach gingen wir zu einem Weg, auf dem die Gefangenen Steine hin- und herfahren mussten. Der Reiseführer erzählte uns eine Geschichte, in der ein SS-Soldat einen Gefangenen mehrmals einen Hang heruntertrat, sodass dieser schlussendlich arbeitsunfähig war und exekutiert wurde.
Als Nächstes sahen wir einen kurzen Film über die Vergangenheit des KZ. Dieser war sehr informativ. Als der Film vorbei war, gingen wir in den Keller, welcher ein Museum ist und in dem man sehr gut nachempfinden konnte, wie es damals sein musste.
Das nächste Ziel war ein Denkmal für alle getöteten Gefangenen des KZ, vor dem wir auch ein Gruppenfoto machten. Nachdem wir das Denkmal besichtigt hatten, gingen wir auch noch in das eigentliche Lager, in dem noch so gut wie alles von damals erhalten geblieben ist.
Wir gingen alle zusammen in das ehemalige Gefängnis, in dem unsere Führerin uns erzählte, dass in einem sehr kleinen Raum bis zu 16 Leute gleichzeitig inhaftiert waren und dort z.B. aufeinander schliefen. Wir, als Klasse, gingen auch zu sechzehnt in den Raum und haben ziemlich schnell gemerkt, dass es viel zu eng war. Draußen erzählte die Gedenkstättenpädagogin viel über den Tagesablauf eines Gefangenen, welche Arbeit sie machen mussten, was sie zu essen bekamen, der morgendliche Appell, etc.
Danach gingen wir in das Krematorium des KZ: Es war ein sehr bedrückendes Gefühl zu wissen, dass dort auch geheime Erhängungen durchgeführt wurden. Generell war es ein eher bedrückendes Gefühl, an diesem Ort zu sein. Draußen hielten wir eine Schweigeminute für alle getöteten Gefangen an einem weiteren Denkmal.

Als wir unseren Lagerrundgang beendet hatten, gingen wir in das nächste Museum, welches genauso informativ war wie das erste. Es waren auch Gemälde von Insassen dort, welche einem ein ungutes Gefühl gaben. Zum Schluss schauten wir uns das ehemalige Haus des Lagerkommandanten nochmal an und die Frau erzählte eine Geschichte von vier geflüchteten Insassen, die es schafften auszubrechen.

Es war ein guter Ausflug, aber nichts für schwache Nerven, ich kann es aber nur empfehlen, das mal mit eigenen Augen zu sehen.